IV. Kapitel: Die Stellung der Gemeinde
In diesem Kapitel sprechen wir von der Stellung (dem Verhältnis, der Beziehung) der universalen Gemeinde zu dem dreieinigen Gott.
Wenn ein Lichtstrahl durch ein Prisma fällt, wird er in ein Strahlenbündel verschiedenster Farben zerlegt. So wird uns die eine Wahrheit von der Gemeinde durch das Wort in die verschiedensten Bilder zerlegt. So soll uns die herrliche Stellung der Gemeinde gezeigt werden. Im ganzen Heilsplan Gottes gibt es keine so erhabene Schöpfung wie die Gemeinde.
2.Petr 1,4 | "Durch sie sind uns die teuren und allergrößten Verheißungen geschenkt, damit ihr dadurch Anteil bekommt an der göttlichen Natur, die ihr entronnen seid der verderblichen Begierde in der Welt." |
Eph 3,8+10 | "Mir, dem allergeringsten unter allen Heiligen, ist die Gnade gegeben worden, den Heiden zu verkündigen den unausforschlichen Reichtum Christi [...] damit jetzt kund werde die mannigfaltige Weisheit Gottes den Mächten und Gewalten im Himmel durch die Gemeinde." |
In Ehrfurcht und Anbetung wollen wir auf einigen Seiten der mannigfaltigen Weisheit Gottes blättern, um nur um so überzeugter von der Unausforschlichkeit dieses Reichtums zu sein.
Die Gemeinde steht zu jeder Person der göttlichen Trinität in einer besonderen Verbindung. (Nachfolgend einige Gedanken teilweise nach E. Sauer: "Triumph des Gekreuzigten".)
1. Die Stellung der Gemeinde zu Gott
1.Tim 3,15 | "wenn ich aber erst später komme, sollst du wissen, wie man sich verhalten soll im Hause Gottes, das ist die Gemeinde des lebendigen Gottes, ein Pfeiler und eine Grundfeste der Wahrheit." |
Dieser Vers spricht von der Gemeinde als Haus Gottes. Wenn wir verschiedene Stellen zu diesem Thema heranziehen, erkennen wir zwei unterschiedliche Stellungen der Gemeinde zu Gott.
a) Haushalt Gottes
Eph 2,19 | "So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen," |
Die Gemeinde Gottes ist nicht nur losgekauft oder freigekauft, sondern zugleich angekauft oder erkauft.
Offb 5,9 | "und sie sangen ein neues Lied: Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen" |
1.Kor 6,19-20 | "Oder wißt ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und daß ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe." |
Der Kaufpreis oder das Lösegeld ist das Blut Christi:
1.Petr 1,19 | "sondern mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes." |
Apg 20,28 | "So habt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in der euch der heilige Geist eingesetzt hat zu Bischöfen, zu weiden die Gemeinde Gottes, die er durch sein eigenes Blut erworben hat." |
Deshalb sind wir Gottes Eigentum:
1.Petr 2,9 | "Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, daß ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht;" |
Tit 2,14 | "der sich selbst für uns gegeben hat, damit er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das eifrig wäre zu guten Werken." |
Wir sind Sklaven Gottes!
Röm 6,19+22 | "Ich rede menschlich wegen der Schwachheit eures Fleisches. Denn wie ihr eure Glieder als Sklaven der Unreinheit und der Gesetzlosigkeit zur Gesetzlosigkeit zur Verfügung gestellt habt, so stellt jetzt eure Glieder zur Verfügung als Sklaven der Gerechtigkeit zur Heiligkeit. [...] Jetzt aber, von der Sünde frei gemacht und Gottes Sklaven geworden, habt ihr eure Frucht zur Heiligkeit, als das Ende aber ewiges Leben." (Elberfelder Ü.) |
Ein Sklave hat kein Recht an sich selbst; er ist gekauft, gehört seinem Herrn und bekommt keinen Lohn. Ein Tagelöhner oder Knecht verkauft dagegen nur seine Arbeitskraft, gehört sich selbst und bekommt Lohn.
Luk 17,7-10 | "Wer unter euch hat einen Knecht, der pflügt oder das Vieh weidet, und sagt ihm, wenn der vom Feld heimkommt: Komm gleich her und setz dich zu Tisch? Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Bereite mir das Abendessen, schürze dich und diene mir, bis ich gegessen und getrunken habe; danach sollst du auch essen und trinken? Dankt er etwa dem Knecht, daß er getan hat, was befohlen war? So auch ihr! Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprecht: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren." |
Aristoteles: "Ein Sklave ist ein beseeltes Werkzeug - ein Werkzeug ist ein unbeseelter Sklave."
Gott hat Sein Eigentum, Seine Sklaven, mit einem Siegel - dem Heiligen Geist - gekennzeichnet.
2.Kor 1,22 | "und versiegelt und in unsre Herzen als Unterpfand den Geist gegeben hat." |
Gottes Ratschluß geht aber noch viel weiter. Die Gemeinde Gottes soll nicht nur Haushalt Gottes - Sklavenhaushalt - sein, sondern
b) Familie Gottes
Gott ist der Vater!
Röm 8,15 | "Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, daß ihr euch abermals fürchten müßtet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater!" |
Die Gläubigen sind nicht durch Adoption - von außen her - zu Kindern (besser "Söhnen") Gottes erklärt worden, sondern sie sind als solche von innnen her geboren und damit der göttlichen Natur teilhaftig.
2.Petr 1,4 | "Durch sie sind uns die teuren und allergrößten Verheißungen geschenkt, damit ihr dadurch Anteil bekommt an der göttlichen Natur, die ihr entronnen seid der verderblichen Begierde in der Welt." |
1.Joh 3,1 | "Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, daß wir Gottes Kinder heißen sollen - und wir sind es auch! Darum kennt uns die Welt nicht; denn sie kennt ihn nicht." |
Wir haben den Weg einer normalen Geburt - der Wiedergeburt - hinter uns.
Jak 1,18 | "Er hat uns geboren nach seinem Willen durch das Wort der Wahrheit, damit wir Erstlinge seiner Geschöpfe seien." |
Joh 1,13 | "die nicht aus dem Blut noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind." |
1.Petr 1,3 | "Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten," |
Nun heißt es schon im AT vom Volk Israel, daß es Sohn Gottes war.
5.Mose 14,1 | "Ihr seid Kinder des Herrn, eures Gottes. Ihr sollt euch um eines Toten willen nicht wund ritzen noch kahl scheren über den Augen." |
Nur sagt uns der Apostel Paulus in
Gal 4,1 | "Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, ist zwischen ihm und einem Knecht kein Unterschied, obwohl er Herr ist über alle Güter;" |
Israel war unmündig und damit in nichts von einem Sklaven zu unterscheiden. Deshalb war auch ein "Zuchtmeister", das Gesetz, nötig.
Gal 3,24 | "so ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen auf Christus hin, damit wir durch den Glauben gerecht würden." |
Nach Gal 4,1-7 finden wir, daß die Gläubigen des NT mündig sind. Daher sind sie Erben.
Gal 4,7 | "So bist du nun nicht mehr Knecht, sondern Kind; wenn aber Kind, dann auch Erbe durch Gott." |
Röm 8,17 | "Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden." |
Als ob das noch nicht genug wäre, erhebt Gott Seine Gemeinde, die Gläubigen des jetzigen Zeitalters, in den Stand von Erstgeborenen.
Hebr 12,23 | "und Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel aufgeschrieben sind, und zu Gott, dem Richter über alle, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten" |
Mit der Erstgeburt sind aber besondere Vorrechte verbunden:
4.Mose 8,16-18 | "denn sie sind mir als Gabe übergeben aus der Mitte der Israeliten, und ich habe sie mir genommen statt allem, was zuerst den Mutterschoß durchbricht, nämlich statt der Erstgeburt aller Israeliten. Denn alle Erstgeburt unter den Israeliten gehört mir, von Menschen und Vieh. An dem Tage, da ich alle Erstgeburt in Ägyptenland schlug, heiligte ich sie mir und nahm die Leviten statt aller Erstgeburt unter den Israeliten" |
1.Chr 5,1-2 | "Die Söhne Rubens, des Erstgeborenen Israels - denn er war zwar der Erstgeborene, aber weil er seines Vaters Bett entweihte, wurde sein Erstgeburtsrecht gegeben den Söhnen Josefs, des Sohnes Israels, doch wurde er nicht in das Geschlechtsregister als Erstgeborener aufgezeichnet; denn Juda war mächtig unter seinen Brüdern, und einem aus seinem Stamm wurde das Fürstentum gegeben, Josef aber erhielt das Erstgeburtsrecht" |
5.Mose 21,15-17 | "Wenn jemand zwei Frauen hat, eine, die er liebhat, und eine, die er nicht liebhat, und beide ihm Kinder gebären, die Frau, die er liebhat, und die ungeliebte, und der Erstgeborene ist von der ungeliebten Frau, und die Zeit kommt, daß er seinen Söhnen das Erbe austeile, so kann er nicht den Sohn der Frau, die er liebhat, zum erstgeborenen Sohn machen vor dem erstgeborenen Sohn der ungeliebten; sondern er soll den Sohn der ungeliebten Frau als den ersten Sohn anerkennen und ihm zwei Teile geben von allem, was vorhanden ist; denn dieser ist der Erstling seiner Kraft, und sein ist das Recht der Erstgeburt." |
Wir können, wenn das unsere persönliche Gewißheit ist (ist es Ihre?) nur ausrufen: "Herr, mein Gott, groß sind deine Wunder und deine Gedanken, die du an uns beweisest (Ps 40,6) Wir dürfen sagen:
Gal 4,6 | "Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater!" |
Wir wollen aber nicht nur
Zwischen den Vorrechten und den Verantwortungen muß ein Gleichgewicht herrschen. Wenn wir nur das eine betonen, werden wir gleichgültig, wenn wir nur das andere sehen, werden wir niedergeschlagen und leben aus eigener Kraft. Genauso muß zwischen dem Sklaven- und Sohnesverhältnis ein Gleichgewicht da sein. Wir sind Sklave und Sohn zugleich.
Nur ein ungestörtes Gleichgewicht führt zu einem normalen geistlichen Leben.
2. Die Stellung der Gemeinde zu Jesus Christus
Wir finden viele Bilder, die die Stellung der Gemeinde zu Jesus Christus aufzeigen (Weinstock - Reben; Eckstein - Steine; Meister - Jünger usw.) Nur einige können wir hier kurz betrachten.
a) Hirte - Herde
1.Petr 5,2 | "Weidet die Herde Gottes, die euch anbefohlen ist; achtet auf sie, nicht gezwungen, sondern freiwillig, wie es Gott gefällt; nicht um schändlichen Gewinns willen, sondern von Herzensgrund;" |
Diese Herde stammt aus zwei verschiedenen Ställen.
Joh 10.1-5+16 | "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht zur Tür hineingeht in den Schafstall, sondern steigt anderswo hinein, der ist ein Dieb und ein Räuber. Der aber zur Tür hineingeht, der ist der Hirte der Schafe. Dem macht der Türhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme; und er ruft seine Schafe mit Namen und führt sie hinaus. Und wenn er alle seine Schafe hinausgelassen hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber folgen sie nicht nach, sondern fliehen vor ihm; denn sie kennen die Stimme der Fremden nicht. [...] Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; auch sie muß ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte werden." |
Christus ist der "Hirte". Das ist nicht nur eine Bezeichnung Seiner Tätigkeit, sondern Sein Name.
Ps 23,1 | "Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln." |
Sein Hirtenverhältnis offenbart sich in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
zu 1.:
In der Vergangenheit ist Er der "gute" Hirte. Als guter Hirte gab Er Sein Leben für die Schafe.
Joh 10,11-12 | "Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte läßt sein Leben für die Schafe. Der Mietling aber, der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht gehören, sieht den Wolf kommen und verläßt die Schafe und flieht - und der Wolf stürzt sich auf die Schafe und zerstreut sie -," |
Er geht dem verlorenen Schaf nach.
Luk 15,4+6 | "Welcher Mensch ist unter euch, der hundert Schafe hat und, wenn er eins von ihnen verliert, nicht die neunundneunzig in der Wüste läßt und geht dem verlorenen nach, bis er's findet? [...] Und wenn er heimkommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn und spricht zu ihnen: Freut euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war." |
Diese Erfahrungen des guten Hirten sind in Psalm 22 aufgezeichnet. Sein Weg zur Erlösung Seiner Schafe führte Ihn in die Gottesferne. Wie groß ist die Liebe des Hirten zu uns!
zu 2.:
Heute - in der Gegenwart - ist Jesus Christus unser "großer" Hirte.
Hebr 13,20-21 | "Der Gott des Friedens aber, der den großen Hirten der Schafe, unsern Herrn Jesus, von den Toten heraufgeführt hat durch das Blut des ewigen Bundes, der mache euch tüchtig in allem Guten zu tun seinen Willen, und schaffe in uns, was ihm gefällt, durch Jesus Christus, welchem sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen." |
Wir haben nicht einen toten Hirten, sondern einen, der glorreich auferstanden ist. Als großer Hirte führt Er uns heute und wacht über uns.
Joh 10,9+27-28 | "Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden. [...] Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen." |
Unsere Anbetung für unseren großen Hirten finden wir in Ps 23.
zu 3.:
Einmal - in der Zukunft - wird Jesus Christus wiederkommen als der "Erz"hirte.
1.Petr 5,4 | "So werdet ihr, wenn erscheinen wird der Erzhirte, die unvergängliche Krone der Herrlichkeit empfangen." |
Als Erzhirte wird Er mit königlicher Macht erscheinen und die Unterhirten krönen. Dieses Ereignis ist in Ps 24 vorherbeschrieben. In Joh 10 wird uns aber auch das Verhältnis der Schafe zum Hirten gezeigt.
Joh 10,4+14 | "Und wenn er alle seine Schafe hinausgelassen hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme. [...] Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich." |
Joh 10,27 | "Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir;" |
Dieser Glaubensgehorsam ist nicht so sehr eine Forderung als vielmehr eine Gabe und ein Kennzeichen Seiner Schafe.
b) Bräutigam - Braut
Schon im AT wird uns die Stellung Israels zu Jahwe im Bild der Ehe gezeigt. Damit nimmt der Geist Gottes die innigste Beziehung, die das menschliche Dasein kennt
Vgl. Ps 45; Hohelied; Hes 16 und 23; Hos 2
Im NT ist die Gemeinde die Braut Jesu Christi:
Joh 3,28-30 | "Ihr selbst seid meine Zeugen, daß ich gesagt habe: Ich bin nicht der Christus, sondern vor ihm her gesandt. Wer die Braut hat, der ist der Bräutigam; der Freund des Bräutigams aber, der dabeisteht und ihm zuhört, freut sich sehr über die Stimme des Bräutigams. Diese meine Freude ist nun erfüllt. Er muß wachsen, ich aber muß abnehmen." |
2.Kor 11,2-3 | "Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch verlobt mit einem einzigen Mann, damit ich Christus eine reine Jungfrau zuführte. Ich fürchte aber, daß, wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, so auch eure Gedanken abgewendet werden von der Einfalt und Lauterkeit gegenüber Christus." |
Eph 5,25-33 | s.d. |
Offb 19,7 | "Laßt uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich bereitet." |
Offb 21,9-10 | "Und es kam zu mir einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen mit den letzten sieben Plagen hatten, und redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir die Frau zeigen, die Braut des Lammes. Und er führte mich hin im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem herniederkommen aus dem Himmel von Gott," |
Bedenken wir dabei: So wie Adam ein Schatten auf Christus ist, ist Eva ein Vorbild auf die Gemeinde.
Eph 5,31-32 | "'Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein'. Dies Geheimnis ist groß; ich deute es aber auf Christus und die Gemeinde." |
Wir wollen nun die Stellung der Braut zum Bräutigam noch näher betrachten.
(1) Erwählung der Braut
Der Vater im Himmel hatte für Seinen geliebten Sohn eine Braut vorgesehen.
Mt 22,2 | "Das Himmelreich gleicht einem König, der seinem Sohn die Hochzeit ausrichtet." |
So heißt es bei Adam:
1.Mose 2,18 | "Und Gott der Herr sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei." |
Die für Christus vorgesehene Braut war schon vor Grundlegung der Welt erwählt.
Eph 1,4-5 | "Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, daß wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten; in seiner Liebe hat er uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens," |
Das treibende Motiv der Erwählung war Liebe.
Eph 5,25 | "Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben," |
Jahwe hatte Seine Frau, das alttestamentliche Bundesvolk, aus Ägypten erkauft (2.Mose 12 und 13) Das Motiv dieser Wahl und Tat war auch nur Liebe.
5.Mose 7,7-8a | "Nicht hat euch der Herr angenommen und euch erwählt, weil ihr größer wäret als alle Völker - denn du bist das kleinste unter allen Völkern -, sondern weil er euch geliebt hat und damit er seinen Eid hielte, den er euren Vätern geschworen hat." |
Aber diese Ehe bestand aus zwei ganz "ungleichen Partnern".
Röm 8,3 | "Denn was dem Gesetz unmöglich war, weil es durch das Fleisch geschwächt war, das tat Gott: er sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches und um der Sünde willen und verdammte die Sünde im Fleisch," |
Es gab noch keine innere Erneuerung. Sie wurde jedoch verheißen und wird sich in Zukunft auch noch erfüllen.
Jer 31,31 | "Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen." |
Röm 11,26-27 | "und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht: 'Es wird kommen aus Zion der Erlöser, der abwenden wird alle Gottlosigkeit von Jakob'. Und dies ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde." |
Die "Braut des Lammes" hingegen ist durch die Wiedergeburt göttlicher Natur teilhaftig geworden.
Joh 1,13 | "die nicht aus dem Blut noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind." |
2.Petr 1,4 | "Durch sie sind uns die teuren und allergrößten Verheißungen geschenkt, damit ihr dadurch Anteil bekommt an der göttlichen Natur, die ihr entronnen seid der verderblichen Begierde in der Welt." |
Eph 5,30 | "Denn wir sind Glieder seines Leibes." |
Wie Eva aus Adams Seite stammte, als dieser von Gott in einen tiefen Schlaf versenkt worden war, so kommt die Gemeinde von Christi Seite her (aus Seinem Herzen! - Liebe!), nachdem Er als der Auferstandene den Todesschlaf überwand. Deswegen mußte Jesus das Vaterhaus verlassen.
1.Mose 2,21-22 | "Da ließ der Gott der Herr einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er schlief ein. Und er nahm eine seiner Rippen und schloß die Stelle mit Fleisch. Und Gott der Herr baute ein Weib aus der Rippe, die er von dem Menschen nahm, und brachte sie zu ihm." |
Eph 5,31-32 | "'Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein'. Dies Geheimnis ist groß; ich deute es aber auf Christus und die Gemeinde." |
Joh 19,34 | "sondern einer der Soldaten stieß mit dem Speer in seine Seite, und sogleich kam Blut und Wasser heraus." |
Die Braut wird aber nicht an die Seite Jesu gezwungen, sondern nimmt diesen Platz (ihren heiligen Herkunftsort) freiwillig ein.
Bereits in der Erwählung ist die Braut ihrer Stellung nach vollkommen - in ihrem Bräutigam.
Hebr 10,14 | "Denn mit einem Opfer hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden." |
Kol 2,10 | "und an dieser Fülle habt ihr teil in ihm, der das Haupt aller Mächte und Gewalten ist." |
(2) Vorbereitung der Braut
Die Zeit zwischen der Erwählung und der Hochzeit (=Verlobungszeit) dient der Vorbereitung. Der Bräutigam reinigt die Braut.
Eph 5,26-27 | "um sie zu heiligen. Er hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, damit er sie vor sich stelle als eine Gemeinde, die herrlich sei und keinen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern die heilig und untadelig sei." |
Er schmückt sie auch (vgl Hes 16,9-14).
Eph 5,27 | "sie vor sich stelle als eine Gemeinde, die herrlich sei und keinen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern die heilig und untadelig sei." |
Offb 21,2 | "Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann." |
Joh 14,3 | "Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wieder kommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin." |
Joh 3,30 | "Er muß wachsen, ich aber muß abnehmen." |
Alle anderen "Interessenten" weist sie zurück. Wo sie das nicht tut, ist sie eine Ehebrecherin.
Jak 4,4 | "Ihr Abtrünnigen, wißt ihr nicht, daß Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer der Welt Freund sein will, der wird Gottes Feind sein." |
Das ist die große Sünde Israels gewesen - Hurerei! Jes 16,15. Die Braut soll ihr Vaterhaus verlassen.
Ps 45,11 | "Höre, Tochter, sieh und neige dein Ohr: Vergiß dein Volk und dein Vaterhaus!" |
(Man könnte auch sagen, daß der Bräutigam mit dem "Schwiegervater" (Joh 8,44) nichts zu tun haben will!)
1.Thess 1,10 | "und zu warten auf seinen Sohn vom Himmel, den er auferweckt hat von den Toten, Jesus, der uns von dem zukünftigen Zorn errettet." |
Offb 22,17a | "Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm!" |
Dieses Warten ist wohl am gewaltigsten im Hohenlied dargestellt. Die Liebe zwischen den beiden brennt.
Hohelied 8,6-7 | "Lege mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel auf deinen Arm. Denn Liebe ist stark wie der Tod und Leidenschaft unwiderstehlich wie das Totenreich. Ihre Glut ist feurig und eine Flamme des Herrn, so daß auch viele Wasser die Liebe nicht auslöschen und Ströme sie nicht ertränken können. Wenn einer alles Gut in seinem Hause um die Liebe geben wollte, so könnte das alles nicht genügen." |
Es kommt der Augenblick, wo es heißt:
Mt 25,6 | "Um Mitternacht aber erhob sich lautes Rufen: Siehe, der Bräutigam kommt! Geht hinaus, ihm entgegen!" |
Es ist der Augenblick der größten Freude.
Offb 19,7 | "Laßt uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich bereitet." |
Eine vorbereitete Braut darf den für sie vorbereiteten Platz einnehmen. Das Ziel der Hochzeit ist ewige Gemeinschaft mit dem Herrn.
1.Thess 4,17 | "Danach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit." |
Braut und Bräutigam werden eins in der Ehe.
Eph 5,31b | "und die zwei werden ein Fleisch sein'" |
Welch spannende Geschichte darf sich doch in unserem Leben abspielen, wenn wir in der ersten Liebe bleiben.
Offb 2,4 | "Aber ich habe gegen dich, daß du die erste Liebe verläßt." |
Im ersten Bild - Hirte und Herde - sahen wir Christus und die vielen Schafe Seiner Herde. Im zweiten - Bräutigam und Braut - sehen wir zwei, die eins werden. Im dritten Bild - Haupt und Leib - haben wir eine organische Einheit vor uns.
Diese organische Einheit wird uns allerdings auch noch in anderen Bildern gezeigt, z. Bsp.: Weinstock - Rebe (Joh 15).
Kol 2,7 | "und seid in ihm verwurzelt und gegründet und fest im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid, und seid reichlich dankbar." |
Röm 6,5 | "Denn wenn wir mit ihm verbunden und ihm gleichgeworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein." |
c) Haupt - Leib
Dieses Bild, das nur von Paulus gebraucht wird, offenbart die tiefste Einheit des Lebens. Der Leib setzt sich aus vielen Gliedern zu einem organischen Ganzen zusammen. (Zu dem Begriff "Leib" siehe Anthropologie.)
(1) Beziehung der Glieder zum Haupt
Die Beziehung der Glieder zum Haupt wird gekennzeichnet durch Abhängigkeit, Gemeinschaft und Aufgabe.
Haupt und Leib sind voneinander abhängig. Keines kann ohne das andere bestehen. Der Leib kann notfalls auf ein Glied verzichten, aber nicht auf das Haupt. Ohne Haupt ist der Leib tot. Wahre Gemeinde ist nur dort, wo Jesus Christus das Haupt, der Herr, ist.
Für sich allein ist kein Glied lebensfähig.
1.Kor 12,21 | "Das Auge kann nicht sagen zu der Hand: Ich brauche dich nicht; oder auch das Haupt zu den Füßen: Ich brauche euch nicht." |
Eph 1,23 | "welche sein Leib ist, nämlich die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt." |
Der Herr hat im Parallelbild gesagt:
Joh 15,5 | "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun." |
Der Leib ist auf das Haupt angewiesen - das fällt uns nicht schwer einzusehen, aber auch das Haupt ist auf den Leib angewiesen - das können wir nur anbetend betrachten.
Die Gemeinde ist "Sein Leib"
Eph 1,22-23 | "Und alles hat er unter seine Füße getan und hat ihn gesetzt der Gemeinde zum Haupt über alles, welche sein Leib ist, nämlich die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt." |
Kol 1,18 | "Und er ist das Haupt des Leibes, nämlich der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene von den Toten, damit er in allem der Erste sei." |
In einem Leib - wenn er normal funktioniert - regiert nur ein Wille, und zwar der Wille des Hauptes. Wie viele "Zusammenstöße" unter den Gliedern könnten vermieden werden, wenn wir alle diesen einen Willen, den Willen des Hauptes, respektierten. Wie gewaltig wird die Zusammenarbeit unter den Gliedern, wenn sie sich dem einen Willen freudig fügen.
Jedes einzelne Glied steht in direkter Beziehung zum Haupt.
Kol 2,19 | "und hält sich nicht an das Haupt, von dem her der ganze Leib durch Gelenke und Bänder gestützt und zusammengehalten wird und wächst durch Gottes Wirken." |
Eph 4,15 | "Laßt uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus," |
Wie wichtig Wachstum und Übung sind, können wir beim Baby sehen. Die Bewegungen der Glieder sind ungeschickt und ungenau. (Betrachten Sie ein Baby, wenn es etwas ergreifen möchte). Wie ungeschickt stellen wir uns oft an im Dienst des Herrn.
Das Haupt hat auch die Pflege des Leibes übernommen.
Eph 5,23+29 | "Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist, die er als seinen Leib erlöst hat. [...] Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehaßt; sondern er nährt und pflegt es, wie auch Christus die Gemeinde." |
Welche Herrlichkeit liegt in dieser direkten Gemeinschaft mit dem Haupt!
Eph 4,11 | "Und er hat einige als Apostel eingesetzt, einige als Propheten, einige als Evangelisten, einige als Hirten und Lehrer," |
Das Haupt "arbeitet" nicht - dafür ist der Leib da. Das Haupt denkt und plant und trifft die Entscheidungen. Der Leib führt diese dann aus. Der Leib ist Offenbarungsmittel des Geistes, d.h. des Hauptes, welches Christus ist.
Eph 3,10 | "damit jetzt kund werde die mannigfaltige Weisheit Gottes den Mächten und Gewalten im Himmel durch die Gemeinde." |
Der Leib Christi hat einen Daseinszweck. Jedes Glied wird gebraucht, um den Auftrag des Hauptes auszuführen. Darum leiden alle Glieder, wenn eines krank ist.
1.Kor 12,26 | "Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit, und wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit." |
Das erhöhte Haupt setzt durch Seinen Leib Sein heiliges Leben hier unten fort.
(2) Beziehung der Glieder untereinander
Durch die Wiedergeburt bzw. durch den Heiligen Geist werden wir alle - aus allen Völkern und Zeiten! - Glieder an einem Leib.
1.Kor 12,13 | "Denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leib getauft, wir seien Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt." |
Erst das Zusammenwirken der einzelnen Glieder verleiht dem einzelnen Glied seinen Sinn - seine Funktionsfähigkeit. Ein vom Leib gelöstes Glied hat keinen Sinn!
1.Kor 12,12 | "Denn wie der Leib einer ist und doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obwohl sie viele sind, doch ein Leib sind: so auch Christus." |
Röm 12,5 | "so sind wir viele ein Leib in Christus, aber untereinander ist einer des anderen Glied," |
Der Leib ist keine Organisation, sondern ein Organismus.
Die Einheitsbande der Glieder am Leibe Jesu sind viel enger als Blutsbande je sein könnten. Die Grundlage für diese Einheit wird uns gegeben in:
Eph 4,4-6 | "ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; ein Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen." |
Wenn sich Gotteskinder irgendwo auf dieser Erde treffen, fühlen sie sich miteinander bekannt, obwohl sie einander unbekannt sind.
2.Kor 6,9 | "als die Unbekannten, und doch bekannt; als die Sterbenden und siehe, wir leben; als die Gezüchtigen, und doch nicht getötet;" |
Das macht die Einheit der Glieder am Leibe Jesu.
Obwohl wir Glieder eines Leibes sind, sind wir ganz verschieden. So wie der Leib keine zwei gleichen Glieder hat, gibt es keine zwei gleichen Gotteskinder in der Gemeinde Jesu. Jeder hat seine Gabe und auch Aufgabe. Der Hohepriester im AT trug auf dem Brustschild die 12 Namen der Stämme Israels. Jeder war in einen anderen Edelstein eingegraben. So ist auch jeder von uns ein vom anderen unterschiedener "Edelstein" (2.Mose 28,15-29).
1.Kor 12,14-20 | s.d. |
Röm 12,4-8 | s.d. |
Jedes Glied am Leib hat seine Aufgabe. Sie kann nur von ihm selber erfüllt werden. Der Herr hat jedem seinen Platz zugewiesen.
1.Kor 12,18 | "Nun aber hat Gott die Glieder eingesetzt, ein jedes von ihnen im Leib, so wie er gewollt hat." |
Wie tröstlich ist diese Wahrheit! Wie adelt gerade diese Tatsache mein Leben und meinen Platz!
Gerade das Bild des Leibes zeigt, wie die Glieder voneinander abhängig sind. Wie schnell wird diese Schau getrübt durch Neid. Die Schrift sagt dazu:
1.Kor 12,14-20 | s.d. |
Die Befreiung und Bewahrung liegt in der von Gott veranlaßten Verschiedenheit und Platzanweisung.
ILLUSTRATION
Einst empörten sich sich die Hände, die Füße, der Kopf und die übrigen Körperteile über den Bauch. Der Kopf sagte: "Wie lange schon dienen wir und arbeiten schwer für den Bauch. Wir tragen die Speisen herbei und reichen sie ihm dar, und er selbst läßt es sich gut gehen und schläft in der Mitte des Körpers. Würde er nicht von uns ernährt werden, er wäre schon längst vor Hunger gestorben. Laßt euch das nicht mehr gefallen! Von jetzt an werden wir diesem Faulpelz nicht mehr zu Diensten sein. Soll er doch merken, was er ohne uns wert ist!" Und so stellten sie ihre Arbeit ein. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Dieses törichte Verhalten wirkte sich für alle sehr schlecht aus. Weil der Bauch der Speise beraubt war, konnte er die übrigen Körperteile nicht mehr mit den lebensnotwendigen Säften versorgen, und der ganze Körper welkte allmählich dahin. Erst als sie immer schwächer wurden, erkannten die Glieder, wie nötig es ist, daß jedes von ihnen seine Aufgabe erfüllt und daß sie alle zusammenarbeiten müssen, um zu überleben und die gemeinsame Bestimmung zu erfüllen. Sie bereuten ihren Irrtum und nahmen ihre Aufgaben wieder wahr wie zuvor. Hierauf erholte sich der Körper und gewann seine alte Kraft zurück. Seit dieser Zeit haben sich die Glieder nicht mehr übereinander empört, und falls es jemals wieder zu Unstimmigkeiten kommen sollte, waren sie sich einig geworden, diese friedlich zu lösen." (Nach einer römischen Fabel)
Es kann aber auch Stolz die Gemeinschaft untereinander trüben. Dazu sagt die Schrift:
1.Kor 12,21-26 | s.d. |
Die Befreiung und Bewahrung liegt in der von Gott veranlaßten Verschiedenheit und Platzanweisung.
Ein Glied ist nur so lange lebendig, wie es sich an einem lebendigen Leib befindet. - Für sich allein ist kein Glied lebensfähig.
Wie sehr wir voneinander abhängig sind, zeigen uns:
Röm 12,5 | "so sind wir viele ein Leib in Christus, aber untereinander ist einer des andern Glied," |
1.Kor 12,25 | "damit im Leib keine Spaltung sei, sondern die Glieder in gleicher Weise füreinander sorgen." |
Eph 4,16 | "von dem aus der ganze Leib zusammengefügt ist und ein Glied am andern hängt durch alle Gelenke, wodurch jedes Glied das andere unterstützt nach dem Maß seiner Kraft und macht, daß der Leib wächst und sich selbst aufbaut in der Liebe." |
Wir sind sowohl im Leid als auch in der Freude voneinander abhängig.
1.Kor 12,26 | "Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit, und wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit." |
In dieser gegenseitigen Abhängigkeit dürfen wir als Leib Christi wachsen.
Eph 4,13 | "bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Mann, zum vollen Maß der Fülle Christi," |
ANREGUNGEN:
3. Die Stellung der Gemeinde zum Heiligen Geist
Die Gemeinde ist als Ganzes eine "Behausung Gottes im Geist" (Eph 2,22). Wir finden in der Schrift, daß auch der Einzelchrist ein Gotteshaus, ein Tempel, ist.
1.Kor 6,19 | "Oder wißt ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und daß ihr nicht euch selbst gehört?" |
Eventuell bezieht sich 1.Kor 3,16 auf die lokale Gemeinde, so daß wir dieses Bild dann in dreifacher Weise angewandt finden.
Gottes Verlangen war immer, unter den Menschen zu wohnen:
2.Mose 25,8 | "Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, daß ich unter ihnen wohne." |
Ein kurzer Überblick über die verschiedenen "Wohnungen" Gottes bestätigt Sein Verlangen. Diese Wohnungen mußte Gott meistens räumen um des Gerichtes willen, das Er wegen der Sünde vollziehen mußte.
Wohnung Gottes |
zu Ende: |
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Jedes Haus hat ein Fundament (Stiftshütte Hebr 3,1-6).
1.Kor 3,11 | "Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus," |
1.Petr 2,6 | "Darum steht in der Schrift: 'Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten, kostbaren Eckstein; und wer an ihn glaubt, der soll nicht zuschanden werden.'" |
Das Haus ist aus Steinen gebaut. Wir werden genannt:
1.Petr 2,4-5a | "Zu ihm kommt als zu dem lebendigen Stein, der von den Menschen verworfen ist, aber bei Gott auserwählt und kostbar. Und auch ihr als lebendige Steine erbaut euch zum geistlichen Hause" |
Eph 2,22 | "Durch ihn werdet auch ihr miterbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist." |
Wir werden, wenn wir überwinden, sogar als "Säulen" im Tempel Gottes bezeichnet.
Offb 3,12 | "Wer überwindet, den will ich machen zum Pfeiler in dem Tempel meines Gottes, und er soll nicht mehr hinausgehen, und ich will auf ihn schreiben den Namen meines Gottes und den Namen des neuen Jerusalem, der Stadt meines Gottes, die vom Himmel herniederkommt von meinem Gott, und meinen Namen, den neuen." |
Wir haben das Bild des Tempels vor uns. Dazu gehört der Gottesdienst. So sind wir als Steine zugleich die Priester dieses Tempels, und Jesus Christus ist unser großer Hoherpriester.
Aufgabe der Priester ist:
4.Mose 18,7 | "Du aber und deine Söhne mit dir, ihr sollt auf euer Priesteramt achthaben, daß ihr dienet in allen Verrichtungen am Altar und drinnen hinter dem Vorhang; denn euer Priesteramt gebe ich euch zum Geschenk. Wenn ein Fremder sich naht, so soll er sterben." |
Hebr 8,3 | "Denn jeder Hohepriester wird eingesetzt, um Gaben und Opfer darzubringen. Darum muß auch dieser etwas haben, was er opfern kann." |
Mal 2,7 | "Denn des Priesters Lippen sollen die Lehre bewahren, daß man aus seinem Munde Weisung suche; denn er ist ein Bote des Herrn Zebaoth." |
4.Mose 6,24 | "Der Herr segne dich und behüte dich;" |
In diesen wenigen Bildern (die Schrift kennt noch mehr) tritt uns die Herrlichkeit entgegen, die die Gemeinde dem dreieinigen Gott gegenüber einnimmt. Diese Stellung haben wir durch und in Christus. Der Hebräerbrief ist eine gewaltige Abhandlung über dieses Thema und kommt bei jedem Vergleich zwischen AT und NT immer zu dem Schluß:
"viel besser!" - "viel höher!"